April 2022

Webflow – Fragen und Antworten

Illustration mit den Buchstaben A & O stellvertretend für Answer und Questions rund um das Thema Webflow

Hier findest du alle Infos zu Preisen, die Vorteile und Nachteile, was Wordpress mit Webflow zu tun hat und unsere Erfahrungen als Agentur mit einem Tool, das uns in letzter Zeit begeistert, wenn es um kleine bis mittelgroße Websites mit Schwerpunkt Design geht. Kurz: Aus guten Gründen. Lang: Den folgenden Gründen.

Websites mit allen Drum (Konzept, Design & Programmierung) und Dran (Strategie, Projektmanagement, Content) sind unser täglich Brot. Leider aber auch die leidigen Diskussionen über das »Wie«. Entweder sorgen persönliche Präferenzen für Einschränkungen in der Wahl des CMS oder aber das bisher eingesetzte, oft mäßig gepflegte System gar selbst.

Wordpress hat in den letzten vielen Jahren dazu verleitet, zu denken, eine Website ist ein Klacks. Auf den ersten Metern, abseits von Design, war das für kurze Zeit sicher auch richtig. Aber wie schlägt sich das System mittelfristig und wieso haben viele Angst vor dem Einsatz von Klassikern wie Drupal oder zeitgemäßen Ansätzen wie Headless CMS in Kombination mit Vue, z. B.? Es mag nach wie vor das »Internet-Betriebssystem« sein, aber: aus den richtigen Gründen? 

Wordpress vs. Webflow? Webflow!

Auf der Suche nach einer Lösung sind wir irgendwann bei Webflow gelandet. Ein Service, der in Teilen alle Vorteile von z. B. Wordpress bietet, ohne mit dessen Nachteilen leben zu müssen: zig Plugins, Updates, Komplikationen, etc. Aber mehr ist, als bloß ein weiterer Website-Baukasten. Und fairerweise auch anders ist, als bloß ein weiteres CMS. Ganz anders.

Das Projekt nybo Architekten in der Webflow-Designer-Ansicht

Unsere Erfahrungen mit Webflow

CMS & Design

Der No-Code- bzw. Low-Code-Service Webflow ermöglicht es, das CMS mit wenig Expertise strukturell aufzusetzen, sofort mit der Gestaltung am lebenden Objekt zu beginnen und alsbald Inhalte (auch auf Kund:innen-Seite) einpflegen zu können – wenn es diese Inhalte denn bereits gibt, aber das ist ein anderer Artikel, welcher dringend geschrieben werden muss. 

Was Webflow außerdem so interessant macht, neben der Geschwindigkeit und dem Spaß an der Arbeit: Templates sind überflüssig. Quasi vom ersten Tag an kann die auftraggebende Partei zusehen, wie die Seite wächst. Das geht auch auf dem klassischen Weg, ist aber komplizierter und dauert länger.

Wir sind also schneller mit einem extrem individuellen Design und Anpassungen, als mit einem Template. Zumal letzteres dann doch sowieso immer wieder an Sonderwünsche angepasst werden muss und nicht selten aussieht, wie die xte Landigpage. 

Ausdenken, umsetzen, testen, optimieren… in einer Geschwindigkeit, die atemberaubend ist. 

Schnellschnell, aber nach wie vor Teamwork

Zeit (und damit: Geld) ist also ein Faktor. Aber auch, dass wir Übersetzungsfehler zwischen Design und Development minimieren. Warum? Weil die allermeisten unserer Designer:innen sofort selbst Hand anlegen. Und wenn es doch mal zunächst ein Entwurf ist, der »einfach nur« »technisch umgesetzt« wird, haben wir im Development-Team Menschen, die mitdenken oder vorarbeiten, bevor die:der Designer:in am Ende den Feenstaub verteilt. 

Nur ein paar der Gedanken rund um das Wunderkind Webflow und Wordpress.

Nun zu den harten Fakten. 

Wie Webflow funktioniert

Frontend – geschmeidig und responsive

Webflow ist eine SaaS-Applikation, die es Designer:innen erlaubt, Responsive Websites mit einer browserbasierten, visuellen Editing-Software zu erstellen. Während man mit dem Tool gestaltet, generiert Webflow automatisch das HTML, CSS und die nötigen JavaScript-Elemente. Dabei entstehen sehr hochwertige, semantisch saubere Websites, deren Animationen auch ohne händischen Code begeistern. Der entstandene Code lässt sich jederzeit exportieren.

Backend – im Guten limitiert

Webflow bietet nach dem Abschluss eines Abos in unterschiedlichem Umfang CMS-Funktionalitäten und einen eCommerce-Service an. Hierbei ist nicht alles möglich, was aber nicht selten auch gut so ist, um sich nicht unnötig in Sonderfällen zu verrennen. Ein sauberer Export der Daten aus dem CMS ist ebenfalls jederzeit möglich.

Teamarbeit – gemeinsam alleine

Leider ist aktuell der Designer nur von einer Person gleichzeitig nutzbar. »Designer« bedeutet in dem Fall der Software-Bereich, wo die Seite gestaltet/gebaut wird. Während die Gestaltung/Programmierung dort stattfindet, lässt sich jedoch über den »Editor« im Hintergrund Content beliebig einpflegen. Je nach Abo von bis zu zehn Accounts gleichzeitig.

Bedingungen – know your low code

Im Gegensatz zu Wix, einfachen Wordpress-Templates und Co sind für die effiziente Nutzung von Webflow Basiskenntnisse bezüglich HTML und CSS hilfreich, da Themen wie Div Blocks, Padding, Margin, etc. eine große Rolle spielen.

Es ist zwar nicht möglich, von Hause aus angefertigte Designs aus z. B. Sketch in Webflow zu laden, es gibt jedoch Anbieter von Frameworks, Systemflow sei hier vorrangig genannt, die eine Zusammenarbeit mit z. B. Figma eindeutig erleichtern. 

Das Projekt SMART/AI-AUTONOMY in der Designer-Ansicht.

Was ist der Unterschied zwischen Webflow und z. B. Wordpress?

Ein sehr einfach und intuitiv zu bedienendes CMS

Das Content Management System von Webflow hat eine hohe Usability. Es hebt sich damit von vielen anderen CMS-Lösungen ab. Sei es die Arbeit im CMS selbst, also quasi der Datenbank, aber auch die damit verknüpfte Möglichkeit direkt im »Frontend« der Seite Änderungen vornehmen zu können, WYSIWYG eben: What you see is what you get. Zumindest wenn die/der Designer:in das auf sehr granularer Element-Ebene erlaubt. Related content? Kein Problem. 

Eine sehr gute Suchmaschinenoptimierung (SEO) ohne Plug-Ins

SEO-Experten lieben Webflow. Der Dienst bringt alle Funktionen mit um Websites effizient zu optimieren: automatisch generierte XML-Sitemaps, 301-Redirects, komplette Kontrolle der URL Struktur, Trennung zwischen Suchmaschinen-Ergebnissen und dem Open Graph, einfaches Eintragen von Title Tags, Alt Tags, Canonical Tags und Meta Descriptions.

Es sind keine Software-Updates notwendig

Im Vergleich zu Wordpress & Co ist Webflow beinahe wartungsfrei. Es reicht die wenigen, aber effektiven Updates zu verfolgen und maximal sicherheitshalber auf Komplikationen zu achten – vorgekommen ist bisher kein einziges Problem. Und wenn, hat es mit Custom Code zu tun, ist also relativ leicht zu lokalisieren. Neue Browserfunktionen gilt es ebenfalls zu bedenken, auf die Webflow aber selbst extrem schnell reagiert. Das spart Zeit, Geld und Nerven. Wenn Safari nicht wäre – der neue Internet Explorer.

Online-Schulungen, ein prima Support & eine lebendige Community

Webflow bietet einen schnellen Support. Sehr bemerkenswert sind aber die vielen (unterhaltsamen) Tutorials und Videohilfen in der sogenannten Webflow-University. Von Kursen für Design bis zur redaktionellen Nutzung bilden diese eine großen Mehrwert. Außerdem gibt es quasi keine Frage die aufkommt, welche nicht innerhalb der sehr aktiven Community schon einmal beantwortet wurde.

Keine Plugins nötig – aber möglich

Wie alle Mitbewerber braucht es keine Sonderbehandlung, um schöne Websites zu erstellen. Doch während Wordpress z. B. ohne relativ blank ist, braucht Webflow tendenziell keine Plugins und wenn, dann sind diese per Code-Injection und updaten sich quasi selbst. Im laufenden Betrieb ein Auge drauf zu haben ist natürlich dennoch hilfreich.

Animationen – als Sensationen

Eine Website ist weit mehr als fachlich vermeintlich korrektes UX/UI. Design und »wie sich eine Website beim Nutzen, Scrollen, Klicken anfühlt« ist mindestens ebenso, wenn nicht viel wichtiger. Und hier ist Webflow ebenfalls eine Bank und bietet viele Animations- und Interaktionsmöglichkeiten.

Webflow gilt als schnell – und extrem sicher 

SSL-Zertifikate sind inklusive und das CDN (Content Delivery Network) hinter Webflow leistet, je nach Abo-Modell, sehr gute bis extrem gute Dienste. Die Server werden ständig einem Monitoring unterzogen und haben laut Webflow eine garantierte Verfügbarkeit von 99,9%. Wir können nichts Gegenteiliges behaupten. 

Nichts geht verloren – in der Theorie

Webflow arbeitet komplett in der Cloud. Bei der Erstellung werden fortlaufend Versionen gespeichert und von jedem größeren Arbeitsschritt gibt es Backups. Die sehr einfach Versionsverwaltung sorgt für Sicherheit. Auch wir haben bereits dafür zurückgreifen müssen, aber was ist schon wirklich sicher? 

Code- und Datenbank-Exporte sind möglich

Dazu passt eine weitere Besonderheit: den Code des kompletten Projekts exportieren zu können. Einfache Seiten ohne CMS-Funktionalitäten lassen sich so nicht nur exportieren und über jeden anderen Server ausspielen, auch komplexe Projekte erlauben so eine händische Sicherung für den Fall der Fälle. Das CMS als Datenbank ist ebenfalls sauber aufgesetzt und »zum Mitnehmen« geeignet, theoretisch lässt sich ein Webflow-Projekt so leicht auch bei einem komplexerem Aufbau über ein anderes CMS betreiben. 

Suche inbegriffen

Eine vollständige Suche ist Teil des Systems. Einfach Suchanfragen kommen out of the box. Was aber auch kommt ist das Geständnis: Wir haben bisher in noch keinem Projekt von der Suche Gebrauch gemacht. Struktur > Suche. Unsere Meinung. Ausnahmen werden sicher ganz bald die Regel bestätigen.

Shop – mit Einschränkungen

Bei Abschluss eine eCommerce-Abos sind auch grundsätzliche, tendenziell gut aufgebaute Shop-Funktionalitäten inbegriffen, die sich vor Shopify-Basic nicht verstecken müssen. Siehe www.ge59.space und dem kleinen Shop den wir für unseren Art-Work-Space gebaut haben. Im Detail aber steckt dieser Bereich noch in den Kinderschuhen und eine generelle Empfehlung möchten wir aktuell (noch) nicht aussprechen. »Es kommt drauf an...«

Schnittstellen – schnittig

Webflow bietet über die Settings Schnittstellen zu Tools wie Google Analytics, Salesforce, Mailchimp, Intercom oder Zapier. Und natürlich die schon erwähnte Möglichkeit Custom Code zu nutzen. Eine einfache Rest-API gibt es übrigens auch! 

Formulare – na gut

Webflow bietet eigene Formulare und die Verwaltung von Nachrichten über den Editor an. Nur falls es wer braucht. Komplexere Abfragen (nach Abteilungen z. B.) sind jedoch nicht möglich.

Eine Website ist ein Prozess

Dieser wichtige Satz bekommt mit Webflow nochmal eine ganz andere Bedeutung, weil die Realität ihm nicht so sehr im Weg steht. Das Leben eines Digitalprojektes endet nicht mit dem Go Live, es fängt dann erst wirklich an. Und kein Setup hat es jemals einfacher gemacht, kleine Änderungen, Anpassung blitzschnell Realität werden zu lassen, wie dieses Tool. Und sei es durch die Kund:in selbst.  

Preise aka Kosten

Die Antwort lautet auch hier: kommt drauf an. Von »umsonst« (aber nicht vergebens) bis hin zu monatlichen Kosten bis zu 36$ und mehr ist alles drin. Kommt eben drauf an was dran hängt, am Abo. Eine gute Übersicht findet sich hier. Wenngleich nicht vergessen werden soll, dass ein Workplace-Plan die Basis dafür ist, sinnvoll mit dem Site-Plan zu arbeiten. Zumindest im Team-Zusammenhang.

Zu kompliziert, unverständlich verwirrend oder einfach nur interessiert? Nimm gerne Kontakt auf und wir beraten bei allen Fragen.

Was sind die Nachteile von Webflow?

Wo Licht ist, muss auch Schatten sein. Ist er. Aktuell würden wir es Halbschatten nennen. Aktuelle Entwicklungen verdrängen die Sonne zunehmend.

Datenschutz weil: US of A

Webflow ist ein amerikanischer Dienst und ja, da wird auch gelegentlich nach Hause »telefoniert«. In Zeiten der DSGVO, des Privacy Shields und vieler Gerichtsentscheidungen also ein Grund skeptisch zu sein, wer auf Nummer extrem sicher gehen will. Webflow ist sich dessen bewusst und hat natürlich angekündigt demnächst auf europäische Server zu setzen. Wann dem so sei wird, hierzu gibt es natürlich keine Aussagen. Am Ende also immer eine Entscheidung der Kund:in auf deren Grundlagen wir hinweisen müssen.

Es geht viel, aber nicht alles

Das verbuchen wir, ehrlich gesagt, mittlerweile auch unter Vorteil. Ungezählt sind die Projekte, absurde Kleinigkeiten umsetzen zu müssen/wollen, die am Ende 50% der Zeit (des längst überzogenen) Budgets gefressen haben. Webflow ist flexibel und vielseitig, aber es gibt eben auch ein Ende.

Selbst ist die Kund:in

Ist die Entscheidung für Webflow getroffen, muss dazu auch gestanden werden. Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Nach der anfänglichen Euphorie kommt nicht selten der Alltag und noch öfter der Wunsch, selbst die Kontrolle des Systems zu übernehmen. »Ist ja alles ganz einfach.«

Ist es nicht. Webflow verlagert die Ressourcen im Entstehungsprozess einer Website, aber ist kein Klickibunti-Website-Baukasten wie Wix, Squarespade & Co. Wie gut, dass wir diverse Pakete Support & Wartung anbieten.

Teamwork ja, aber bitte der Reihe nach

Wie bereits erwähnt, ist es leider technisch (und verständlicherweise) noch nicht möglich, gemeinsam im sogenannten Designer zu arbeiten. Kommt dieser Tag aber irgendwann, sind Websites von »heute auf morgen« auch in komplexeren Fällen sicher keine Wunschvorstellung mehr. Dann wird aus High- tatsächlich Ultraspeed. (Keine Sorge, für den Bremsfallschirm sorgen wir und nennen es: Qualitätskontrolle.)

Beispiele, Referenzen

In unserer Projektübersicht gibt es die Möglichkeit sich ausschließlich jene Projekte anzeigen zu lassen, die wir mit Webflow umgesetzt haben.

Jobs

Wir sind immer auf der Suche nach Webflow-Talenten: »No-Code / Low-Code Web-Designer:in«

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